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Lehrerausflug nach VranovnadDyj mit Heurigenbesuch in Unternalb




Das Schloss Vranov steht an der Stelle einer landesfürstlichen Burg, die der Landesverteidigung gegenüber Österreich diente. Sie wurde von Herzog Břetislav I. errichtet und erstmals um das Jahr 1100 in der ChronicaBoemorum erwähnt.
Die Burg und die Herrschaft Vranovbefand sich seit 1323 im Besitz des Heinrich von Leipa und gelangte an die Herren von Lichtenburg, denen auch die benachbarten Burgen Vöttau undZornstein gehörten. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts war sie im Besitz von Arkleb von Boskowitz, Johann von Pernstein, Sidonius von Lomnitz, Wolf Kraiger von Kraigk sowie der Herren von Dietrichstein.
1614 wurden Burg und Herrschaft Frain von Wolf Dietrich von Althann erworben, dessen Besitzungen wegen seiner Beteiligung am Ständeaufstand nach der Schlacht am Weißen Berg vom Kaiser konfisziert wurden. Seit 1629 gehörten sie Johann Ernst von Scherfenberg und nach 1665 den Grafen Starhemberg. Unter ihnen wurde die Burg Frain nochmals baulich verändert.
1680 kauftder kaiserliche Geheimrat und Beisitzer des mährischen Landesgerichtes, Reichsgraf Michael Johann II. von Althann, die Burg Frain. Sein Ziel ist es, einen modernen, repräsentativen Herrensitz, entsprechend den veränderten Anforderungen der Zeit, zu errichten. Ausgesprochen glückliche Hand hat er bei der Bestellung des Baumeisters - einer der größten Persönlichkeiten des mitteleuropäischen Barocks, des jungen Hofarchitekten, Johann Bernhard Fischer von Erlach. Nach dessen Tod 1702 erbte sein Sohn Michael Hermann von Althann die Besitzungen, von dem sie 1722 auf seine Ehefrau Maria Anna geb. Pignatelli übergingen, die eine freundschaftliche Beziehung zum Kaiser Karl VI. unterhielt, welcher jedes Jahr im Mai das Schloss besuchte.
Am Ende des achtzehnten Jahrhunderts, als (1774) der letzte Frainer Althann, Michael Josef, das Herrschaftsgut erbt, beginnt ein weiteres erwähnenswertes Kapitel in der Geschichte des Schlosses. In rascher Folge ließ er die Interieurs im ersten Obergeschoß durch bis heute erhaltene, künstlerisch außerordentlich gelungene Stuckarbeiten, Tapetenausschmückung und Wandmalereien verzieren, die sich zum Teil an der Grenze zwischen der spätbarocken und der barockromantischen kunstbildnerischen Auffassung bewegen, insbesondere aber unter dem Einfluss des sich durchsetzenden Klassizismus stehen. Die beiden Grundstücke am Ahnensaal werden terrassenartig gestaltet und mit durch die Antike inspirierten Triumphbögen mit den Büsten von Sokrates und Pallas Athena geschmückt.
Der Klassizismus hinterlässt Spuren nicht nur im Schloss, sondern auch in seiner Umgebung. Der böhmische Landesanwalt Joseph Hilgartner von Lilienborn, der die Domäne 1793 im Konkursverfahren erwirbt, knüpft nämlich an das ältere Werk an, das unter dem letzten Althanner begonnen wurde, und wendet sich der Gestaltung des Landschaftsparks zu . Der authentische Plan aus der Zeit vor zweihundert Jahren, der Züge der präromantischen, Rousseauschen Beziehung zur Natur trägt, dokumentiert anschaulich die damalige Lebensweise sowie das Vorhaben von Hilgartner von Lilienborn - gegliedertes, unregelmäßig bewaldetes Terrain mit einem Netz von Wanderwegen und Wasserläufen, ein kleiner antiker Tempel, Gartenlauben, künstliche Grotten, Steinbänke und kleine Blumengärten, eine Vielzahl von Statuen, ein See mit Wasserfall.
1799 gründete Josef Weiss eine Steingutmanufaktur in Frain.
Sie wurde 1816 von dem polnischen Aristokraten Stanis³aw Mniszek erworben, dem Frain seit Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte. Mniszek verbesserte in den nächsten Jahren die Produktionsmethoden und erweiterte das Sortiment der Manufaktur. Das ganze neunzehnte Jahrhundert, als das Schloss der polnischen aristokratischen Familie
Mniszek und nach dem Jahr 1876 der mit ihr verwandten Familie Stadnicky gehörte, brachte keine prinzipiellen Veränderungen in seiner Bauentwicklung. Erwähnenswert sind nur künstlerisch wertvolle Wandmalereien in den Interieurs des westlichen Flügels, die wahrscheinlich auf Wunsch des jungen Grafen Stanislaw Mniszek im Geiste der sog. spiritualen Alchimie ausgeführt wurden, also der überzeitlichen, durch die konventionelle Wissenschaft nicht erfassbaren und dank ihrem Wesen mystischen Lebensphilosophie.
Es werden in der Umgebung kleine Kapellen, Kreuze, Obelisken, Familientafeln errichtet, umfassende Fürsorge wird den Waldbeständen gewidmet.
Das Interesse der Schlossbesitzer orientiert sich aber auch auf das wirtschaftliche Leben des umliegenden Gebietes. Der Verdienst der Mniszek und Stadnicki beruht jedoch auch auf der außerordentlichen, bis zum gewissen Grad frankophil ausgerichteten Schlosskultur. Die große Bibliothek wird gegründet und laufend erweitert, sie zeugt vom feinen Stil der Besitzer. Direkt auf dem Schloss findet ein reges Theaterleben statt, die Mniszek sind leidenschaftliche und gute Komponisten, sie spielen Kammermusik. Musiker, Komponisten und Schauspieler aus den Wiener Theatern werden zu kurzen Aufenthalten und Auftritten nach Frain eingeladen. Diese kulturelle Atmosphäre zieht bekannte Schriftsteller wie beispielsweise den Nobel-Preisträger Henryk Sienkiewicz an.
Um das Jahr 1900 entwickelte sich Frain zu einem beliebten Ort für die Sommerfrische. So entstanden im Laufe der Jahre 170 Hotelzimmer und 200 Sommerwohnungen, fünf Tennisplätze, ein Flussbad, zwei Bäder am Stausee und viele Wanderwege.
Nach der interessanten Burgführung verlor die jugendliche Spitzengruppe leider einen Teil der älteren Mannschaft, was die Abfahrt zum Heurigen etwas verzögerte. Letztendlich konnte die Fahrt zur wohlverdienten Stärkung aber vollzählig und in guter Laune angetreten werden.
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